Pressemitteilung:

Das festliche internationale Event zum Europäischen Kulturerbe Jahr 2018 fand im Münchner Silbersaal am Deutschen Theater großen Anklang und sorgte für eine unerwartet positive Publikumsresonanz. Der Saal wurde mit seinen 200 Sitzplätzen komplett belegt. Zahlreichen Besuchern, darunter etlichen Partnern aus dem Konsularen Chor, musste der Zutritt aus Sicherheitsgründen verweigert werden, da die Anzahl der Teilnehmenden die maximale Kapazität des Konzertsaals überschritt. Eine lange Warteschlange bildete sich vor dem Haupteingang zum Silbersaal, im Hof des Deutschen Theaters.

Die Veranstaltung wurde vom Generalkonsul der Republik Kroatien Petar Uzorinac, vom Generalkonsul der Republik Italien Renato Cianfarani, vom Konsul der Republik Österreich Günther Lazelsberger, von der Konsulin der Republik Ungarn Frau Zita Karpati-Batri und vom Honorarkonsul der Republik Mali Dr. Helmut Schmidt beigewohnt. Das Grußwort wurde vom Leiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in München, Tobias Winkler und vom Präsidenten des Kulturvereins für europäische Integration Pro Europa Una e.V. Andrea Masciavé gehalten. Im Publikum befanden sich weitere Vertreter von europäischen Verbänden und internationalen Firmen. Darunter Frau Dr. Daniela Di Benedetto (Präsidentin des Comites – Komitee der Italiener im Ausland), Frau Dimitrina Lang (Vorsitzende des Münchner Migrationsbeirats), Frau Ulla Rüdenholz (Vorsitzende der Europäischen Bewegung Bayern), Frau Justyna Weber (Vorsitzende des polnischen Vereins Solidarni e.V.) sowie Mitglieder des Kanadischen Generalkonsulats, der EuropaUnion Augsburg, der Deutsch-Schwedischen Vereinigung e.V., des Europäischen Patentamts und des deutschen Reisekonzerns FTI-Group.   Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Präsentation einer kleinen kroatischen Stadt, die zwischen 1890-1920 unter dem Namen von Abbazia (heute Opatija, an der Ostküste Istriens) zum angesehensten Kurort der österreichischen K.K. Monarchie bekannt wurde. Opatija galt damals als berühmteste Treffszene der europäischen Elite (Kaiser Franz Josef II, Kaiser Wilhelm II von Hohenzollern, König Emanuele II von Savoien), um nach dem 1. Weltkrieg zu einem der beliebtesten Reiseziele der europäischen Intellektuellen, insb. Künstler (Giacomo Puccini, Pietro Mascagni, Gustav Mahler, Franz Léhar), Wissenschaftler (Albert Einstein, Gustav Glax, Herrmann von Helmholtz), Mediziner (Max Joseph Örtel, Emil von Behring, Theodor Billroth) und Schriftsteller (James Joyce, Vladimir Nabokov, August Nöe, Salvatore Quasimodo, Gabriele D’Annunzio) zu werden. Diese trugen bereits in kritischen Zeiten (vor und nach dem 1. Weltkrieg) bei der Internationalisierung dieses geo-politisch strategischen Areals an der Grenze zw. West- und Osteuropa sowie zw. dem Norden und dem Süden des Kontinents bei, indem sie einen regen interkulturellen Austausch zwischen den europäischen Bürgern mit den Einheimischen sowie mit der europäischen Städten förderten.

 

Das Zusammentreffen in Abbazia von unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Traditionen, also von Europäern, die dort an- oder durchreisten, lebten und wirkten, unterstütze nicht nur die Anfänge des modernen Tourismus (v.a. nach dem 2. Weltkrieg), sondern vielmehr das zwischenmenschliche Zusammenwachsen in einem demokratischen, toleranten und weltoffenen Milieu, mit großem zeitlichen Vorsprung auf die spätere Gründung der Europäischen Union.

 

Wie Andrea Masciavè in seiner Rede betonte, ist “die Integration in Europa nur dank einem dynamischen transkulturellen Austausch zwischen den Nationen realisierbar“ damit „Tradition und Innnovation die Bürger dazu bewegen können, sich zu begegnen und kennenzulernen. Nur so kann unseres Europa neue spannende Impulse bekommen und friedlich zusammenwachsen“. Insbesondere ist es wichtig, laut Tobias Winkler, dass die modernen EU-Mitgliedstaaten von heute den gefährlichen Weg eines verschärften Nationalismus zugunsten eines der transnationalen Kooperation und des gegenseitigen Respekts verlassen. In dem Motto „geeinigt in der Vielfältigkeit“ sollten also die heutigen Europäer ihre ethische Bestrebung nach einer multikulturellen aber zugleich verantwortungsvollen Gesellschaft pflegen, damit sie dort ihre zivile und soziale Berufung als EU-Bürger finden, und dadurch derer sinnstiftende Wirkung bestens entfalten können.

Die Inspirationsquelle von Frau Dr. Marlene Prischich war das Codex Laurianensis: ein altes antiquarisches Manuskript mit mehr als 1600 Süßspeisenrezepten, verfasst auf der Riviera von Abbazia zwischen 1910-1941 auf deutsch, kroatisch, italienisch und französisch. Daraus schöpfte sie nicht nur die Rezepte ihrer mit über 500 Abbildungen versehnten Publikation „Süße Epoche“ aus (Alfa Verlag, bei Hugendubel am Marienplatz erhältlich), sondern entwarf auf der Spur unserer gemeinsamen europäischen Geschichte das Projekt „Dolce Époque“.

 

Zusammen mit dem Münchner Vokalensemble der Nostalphoniker, mit der Sopranistin Selene Zanetti (Mitglied des Opernstudios an der Bayerischen Staatsoper), der Pianistin Stefania Passamonte (Mitglied der „Recording Academy“ für die Erteilung der Grammy Awards und Leiterin der „London Piano Masters Academy“ in London), der Cellistin Cecilia Radic (Mitgründerin des „Trio Estrio“ sowie der Italienischen Kammerorchester von Salvatore Accardo) und dem Statisten Luca Pozzi, hat sie eine neue stilvolle Veranstaltungsform erfunden, die uns unsere europäische Geschichte unterhaltsam und mit raffinierter Eleganz beibringt.

 

Neben der Projektion von alten Postkarten und originalen Bildern, die Landschaften, Portraits oder Szenen aus dem Alltag an der Riviera von Opatija zeigten und von kurzen Schilderungen und Anekdoten begleitet wurden, ist im Silbersaal ein abwechslungsreiches musikalisches Programm voller Überraschungen angeboten worden. Das Münchner Publikum rief trotz dem 2-stündigen Programm enthusiastisch nach der Zugabe, die drei Mal gewährt wurde.

Nach der Vergabe von Danksagungsurkunden für die freundliche Unterstützung dieses außerordentlichen europäischen Projekts an Herrn Winkler, Herr Cianfarani, Herr Lazelsberger, Herr Masciavé und Frau Dr. Di Benedetto, erwartete das Publikum ein reiches Jugendstil Buffet mit Süßspeisen und Getränken aus dem Codex, epochentreu vorbereitet und geschmackvoll präsentiert von der exklusiven Gruppe Amadria Park aus Opatija. Die Gruppe Amadria Park etablierte sich mit dem European Business Award 2017-2018 als beste nationale Luxus-Hotelgruppe Kroatiens.

Dem Pro Europa Una Verein, der seit 25 Jahren transnational kulturelle Projekte und Initiativen in München und Bayern befördert, die sich mit den Themen der europäischen Integration befassen, geht der Verdienst, die außerordentliche Exzellenz dieser europäischen Veranstaltung erkannt, unterstützt und promoviert zu haben.